Am 10.07.2023 fand das Kick-Off-Meeting zum Projekt "Gründungen von Windenergieanlagen auf jungen Tagebaukippen (GrünWinT)" im Informations- und Veranstaltungszentrum der RWE Power auf Schloss Paffendorf in Bergheim statt. In diesem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderten dreijährigen Projekt entwickelt ein Team bestehend aus der RWE, dem Ingenieurbüro Jörss-Blunck-Ordemann (JBO) GmbH und unserem Lehrstuhl ein Konzept, das die Gründung von Windenergieanlagen (WEA) auf rekultivierten Flächen ehemaliger Tagebaue früher als bisher ermöglichen soll. Solche Flächen sind für die Errichtung von Windparks besonders attraktiv, da sie in ausreichend großer Entfernung von Wohnbebauung liegen und die Windparks daher eine größere Akzeptanz in der Bevölkerung erfahren. In der aktuellen Praxis kann die Bebauung solcher Flächen jedoch erst nach Liegezeiten von 10 bis 15 Jahren erfolgen, um schadensrelevante Setzungsprozesse in den Kippen abzuschließen. Teil des Konzepts für eine frühere WEA-Gründung sind eine ausführliche Baugrunderkundung potentieller Standorte, Laboruntersuchungen und numerische Simulationen unter Anwendung hochwertiger Stoffmodelle. Ein Feldversuch im Tagebau Inden, bei dem eine Probebelastung auf einen inhomogenen Kippenuntergrund aufgebracht wird, dient der Validierung.

Am Kick-Off-Meeting nahmen Vertreterinnen und Vertreter der Industriepartner RWE und JBO, des Projektträgers Jülich (PTJ) sowie unseres Lehrstuhls teil. Nach einer Begrüßung der Teilnehmenden durch Prof. Torsten Wichtmann und Dr. Thorsten Skrypzak von der Gebirgsmechanik der RWE Power gab Paul Raabe, ebenfalls von der Gebirgsmechanik der RWE Power AG, einen Überblick über die aktuelle Praxis bei der Gründung von WEA auf ehemaligen Tagebaukippen. Anschließend stellte Prof. Wichtmann das Projekt GrünWinT vor, wobei er auf die Ziele, vorgesehenen Methoden und Arbeitspakete sowie Vorarbeiten der Beteiligten einging. Nach einer Mittagspause folgte eine Exkursion in den Tagebau Inden mit Besichtigung des Orts des geplanten Feldversuchs. Dabei konnten Bohrungen der Fa. Keller Grundbau GmbH beobachtet werden, die im Rahmen der Baugrunderkundung für den Feldversuch durchgeführt werden. Nach der Rückkehr ins Schloss Paffendorf berichteten Paul Raabe und Christoph Schmüdderich von unserem Lehrstuhl über den Stand der Untersuchungen für den Feldversuch. Abgeschlossen wurde das Treffen durch einen Vortrag des Projektträgers zu organisatorischen Aspekten.

Wir freuen uns darauf, diese sehr interessante Forschungsfragestellung mit unseren Partnern bearbeiten zu dürfen.